Dies & Das: Das Modigliani Quartett spielt Joseph Haydn: Streichquartett B-Dur op. 76 Nr. 4

Von KERSTIN UNSELD

Musikstück der Woche vom 30.11.2019

Modigliani Quartett spielt Joseph Haydn: Streichquartett B-Dur op. 76 Nr. 4

Ein bisschen mehr Sonne in diesen trüben Herbsttagen? Kein Problem! Hören Sie einfach Haydns Sonnenaufgangsquartett. Der Name stammt zwar nicht vom Komponisten selber, passt aber perfekt zu diesem Stück, das sich in einem meisterhaften „Lichtcrescendo“ allmählich zu vollem Glanz entfaltet.

Komponist
Joseph Haydn (1732 – 1809)

Werk:
Streichquartett B-Dur op. 76 Nr. 4 „Sonnenaufgang“

Sätze:
Allegro con spirito
Adagio
Menuet. Allegro – Trio
Finale. Allegro ma non troppo

Interpreten
Modigliani Quartett:
Philippe Bernhard (Violine)
Loïc Rio (Violine)
Laurent Marfaing (Viola)
François Kieffer (Violoncello)

Aufnahme
Ettlinger Schlosskonzert vom 13.10.2010 im Asamsaal

Wie klingt ein Sonnenaufgang?

Wie klingt ein Sonnenaufgang? So, als schwänge sich eine strahlende Geigenmelodie in mehreren Anläufen über weite Klangflächen zu einem Fortissimo auf? Vorstellbar.

Jedenfalls klingt so der Anfang von Joseph Haydns Streichquartett, was ihm den Populär-Titel „Sonnenaufgangsquartett“ einbrachte. Im Jahre 1797, als Haydn an diesem „Lichtcrescendo“ in Quartettform arbeitete, komponierte er auch die berühmte Stelle zu Beginn seiner „Schöpfung“, in der ähnlich bildhaft die Sonne aufgeht.

Verkannte Anstrengungen des Komponisten

Haydn tat sich mit dem, was so selbstverständlich, ja natürlich klingt, keineswegs leicht. Er war bereits 65 Jahre alt und gerade aus London nach Wien zurückgekehrt.

„Die Welt macht mir zwar viele Komplimente, auch über das Feuer meiner letzten Arbeiten: aber Niemand will mir glauben, mit welcher Mühe und Anstrengung ich dasselbe hervorsuchen muß.“

Joseph Haydn

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