Dies & Das: Australische Buschbrände sorgen laut Forschern für deutliche CO2-Zunahme

Australische Buschbrände sorgen laut Forschern für deutliche CO2-Zunahme

Experten rechnen aufgrund der Wetterereignisse mit einem um zehn Prozent stärkeren Anstieg der CO2-Konzentration als üblich. Das ist zum Teil auf die Brände in Australien zurückzuführen

Viele Wälder in Australien brennen immer noch. Foto: EPA/SEAN DAVEY

Die Buschbrände in Australien dürften in diesem Jahr zu einem kräftigen Anstieg der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre beitragen. Zu diesem Ergebnis kommt der britische Wetterdienst Met Office in einer am Freitag vorgelegten Studie. Die Experten rechnen mit einem um zehn Prozent stärkeren Anstieg als in den Vorjahren.

ex Twitter:

Die für 2020 prognostizierte atmosphärische CO₂-Konzentration von
@richardabetts zeigt, dass die CO₂-Konzentration voraussichtlich über 417 ppm liegen wird. Dies ist einer der größten jährlichen Anstiege seit Beginn der Messungen in Mauna Loa, Hawaii, 1958. Daten:
@Scripps_Ocean

@UCSanDiego
http://bit.ly/3aBvgiq

Es sei einer der stärksten Zuwächse seit Beginn der Messungen im Jahr 1958. Die um zehn Prozent stärkere Zunahme sei auf Wetterereignisse zurückzuführen, maximal ein Fünftel davon machten die Feuer in Australien aus. Die Buschbrände betreffen Gebiete, die zusammen so groß sind wie etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands.

Hauptgrund für Erderwärmung

Die langfristige Zunahme der CO2-Konzentration in der Atmosphäre gilt als Hauptgrund für den Klimawandel. Sie geht nach Auffassung zahlreicher Wissenschafter in erster Linie auf menschengemachte Emissionen zurück. Die britischen Forscher skizzieren eine Art von Teufelskreis: Erhöht sich die Temperatur im Pazifischen Ozean, steigt an Land auch die Trockenheit in vielen Regionen.

Dies führt dazu, dass dort Pflanzen langsamer wachsen und in der Folge weniger CO2 aufnehmen können. Dadurch wiederum wird die Erderwärmung angefacht, was die Gefahr von Waldbränden vergrößert.

Davos zwar im Zeichen des Klimawandels – aber voller Gegensätze

Der Klimawandel und seine Folgen standen beim 50. Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos diese Woche ganz oben auf der Agenda. Zum Auftagt hatte Klimaaktivistin Greta Thunberg am Dienstag Topmanagern und Spitzenpolitikern trotz anhaltender Forderungen nach mehr Klimaschutz Tatenlosigkeit vorgeworfen.

US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte zum Abschluss des WEF am Freitag, die US-Regierung halte den Klimaschutz nicht für das entscheidende Thema. „Er ist eines von vielen Themen“, sagte Mnuchin. Langfristige Pläne – wie das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden – seien nur bedingt sinnvoll. „Man kann die Gefahren nicht für 30 Jahre modellieren.“

Die Kosten des Klimawandels würden vermutlich überschätzt, erklärte Mnuchin. Dank technologischer Innovationen dürften sie in zehn Jahren deutlich niedriger sein als heute erwartet. Die USA machten beim CO2-Ausstoß vor allem wegen technologischer Neuerungen Fortschritte. Es werde in den nächsten 30 Jahren viele weitere Innovationen geben. (red, Reuters, 24.1.2020)

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Urs Wälterlin aus Canberra:Die große Leugnung in Australien

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