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Warum „Die Pest“ von Albert Camus in Zeiten der Corona-Pandemie neu entdeckt wird
Der Roman-Klassiker von Albert Camus, „Die Pest“, feiert gerade eine Renaissance, vermutlich kein Zufall in Zeiten der Corona-Pandemie. Vor allem in Frankreich und in Italien steigen derzeit die Verkaufszahlen des Buches. Schon der Titel habe Signalwirkung. Bis heute sei „Die Pest“ als Katastrophe am tiefsten im europäischen Bewusstsein verankert, so der Literaturwissenschaftler Prof. Jürgen Ritter von der Pariser Sorbonne in SWR2.
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Alles, was Menschen in der Zeit der Corona-Pandemie bislang erlebt hätten, werde bereits in Camus‘ Roman geschildert, so Ritte, „es wird abgewiegelt, man zögert Maßnahmen zu ergreifen“, bis hin zu denen, die aus der Situation Kapital zu schlagen versuchten.
Der Held der Geschichte, Doktor Rieux, sei der typische Vertreter des l’homme révolté, des Menschen in der Revolte, der sich nach der Philosophie von Camus auflehne gegen sein Schicksal – auch wenn er womöglich wisse, dass diese Auflehnung umsonst bleibe. Nicht vergessen dürfe man bei der Parallelisierung zur Gegenwart allerdings, dass Camus seinen Roman direkt nach dem Krieg geschrieben habe und die Pest eine Allegorie auf die deutschen Besatzer, die „braune Pest“, gewesen sei.
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5 Zitate von Albert Camus
“Nicht geliebt zu werden ist ein schlichtes Unglück; die wahre Schmach ist es, nicht zu lieben.”
“Jedes Mal, wenn ein Mensch in dieser Welt angekettet wird, werden wir mit ihm angekettet. Freiheit muss es für einen jeden geben oder für überhaupt keinen.”
“Ein Mensch hat zwei Seiten: Er kann nicht lieben, ohne sich selbst zu lieben.”
“Im tiefsten Winter fand ich heraus, dass ich, tief in mir, einen unsterblichen Sommer mit mir trug.”
“Wahre Großzügigkeit in Bezug auf die Zukunft liegt darin, alles deiner Gegenwart zu geben.”