Corona-Krise
17.10.2020
Was der Wirtschaft noch blüht
Ist die Corona-Pandemie ein wirtschaftlicher Totalschaden ungeahnten Ausmaßes oder doch eine bewältigbare Krise mit Potenzial für einen grünen Wiederaufbau? Die Ökonomen Stefan Pichler von der Universität Wien und Atanas Pekanov vom Wifo zeichnen in zwei Gastbeiträgen für die „Wiener Zeitung“ unterschiedliche Bilder zu den Folgen der Pandemie. Sie weisen auf Risiken und Gefahren, aber auch auf Chancen für die Zukunft hin.
Während Pichler in seinem Beitrag vor verfrühtem Optimismus warnt und eine stärkere soziale Absicherung der Bevölkerung zur Stärkung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage einmahnt, sucht Pekanov in seinem Beitrag nach Lichtblicken und lobt die Kombination aus expansiver Fiskalpolitik und unterstützender Geldpolitik. Er bestreitet nicht, dass es bei der Bekämpfung der Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen auch Mängel gab. Trotzdem ist er überzeugt, dass Europa gestärkt aus dieser Krise hervorgehen werde.
Derweil wird in Österreich auf politischer Ebene heftig über eine Verschärfung der Maßnahmen gegen die Pandemie angesichts steigender Infektionszahlen spekuliert. Die Regierung kündigt für kommende Woche entsprechende Entscheidungen an. So könnte etwa die Sperrstunde nach vorne verlegt werden. SPÖ und Neos kritisieren dies und mahnen mehr Klarheit ein. Eine genaue Betrachtung der Inzidenz zeigt auch, dass die Entwicklung nicht überall negativ ist. Gerade dort, wo im September der große Anstieg war, stabilisieren sich die Zahlen oder sinken, etwa in Wien.
Unterdessen weiten die Pharmakonzerne Pfizer und Biontech ihren klinischen Versuch eines Covid-19-Impfstoffkandidaten in der entscheidenden Phase III aus, um bessere Daten zu gewinnen. Ob dies zeitnah zu einer Impfung führen wird, muss sich weisen. Vorerst raten Mediziner zur vorhandenen Grippeimpfung. (red)