Dies & Das: Weltuntergangsuhr bleibt auf 100 Sekunden vor Mitternacht

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Weltuntergangsuhr bleibt auf 100 Sekunden vor Mitternacht

Bulletin of the Atomic Scientists nennt Coronapandemie als Beispiel dafür, wie schlecht die Staatengemeinschaft auf globale Notfälle reagiert

Muss man sich schon freuen, dass die „Prognose“ wenigstens nicht schlimmer geworden ist? Die 1947 ins Leben gerufene Doomsday Clock bleibt heuer auf dem Stand von 2020 – der hatte allerdings einen düsteren Rekord verkörpert: 100 Sekunden vor Mitternacht.
Foto: AFP/EVA HAMBACH

Hintergrund

Die Doomsday Clock wird alljährlich von den Wissenschaftern der Organisation und des gleichnamigen Magazins „Bulletin of the Atomic Scientists“ neu justiert. Sie soll die Bedrohungslage symbolisieren, in der sich die Erde respektive die menschliche Zivilisation aktuell befindet. In ihren Anfängen ging es noch allein um die Gefahr eines Atomkriegs – später wurde das Szenario verallgemeinert, unter anderem der Klimawandel spielt seitdem eine wachsende Rolle für die Berechnung.

Mit 2020 kam natürlich noch ein weiteres Thema dazu: „Die Pandemie hat gezeigt, wie unvorbereitet und unwillig die Länder der Welt und das internationale System sind, wenn es darum geht, globale Notfälle richtig anzupacken“, sagte Rachel Bronson, Präsidentin des „Bulletin of Atomic Scientists“. In Zusammenhang mit der Pandemie wurde auch auf die Gefahr durch grassierende Falschinformationen hingewiesen.

Vom sprichwörtlichen „fünf Minuten vor zwölf“ ist die Uhr schon lange entfernt. 2018 und 2019 hatte die Uhr jeweils zwei Minuten vor zwölf angezeigt. Mit 2020 wurde die Anzeige von Minuten auf Sekunden umgestellt. Fast schon paradiesisch muten im Vergleich dazu die frühen Neunziger Jahre an: 1991 zeigte die Uhr nach dem Abrüstungsabkommen START I zwischen den USA und der Sowjetunion ihren Bestwert mit siebzehn Minuten vor zwölf an. (red, 28. 1. 2021)

Doomsday Clock

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