Am Schauplatz:
Der Umbau der Berge [16.9.2021]
Am Schauplatz: Der Umbau der Berge [16.9.2021]
Für viele Alpenregionen in Österreich ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig. Damit das lukrative Geschäft nicht stagniert, setzt die Tourismusbranche auf Luxus und Superlative:
Immer größere Skigebiete sollen entstehen, Schneesicherheit durch modernste Beschneiungsanlagen bis ins Tal gewährleistet sein. Damit der Weg ins Skigebiet oder auf die Alm so kurz wie möglich ist, entstehen gerade unzählige Chalet-Dörfer auf Österreichs Bergen. Bis dato unberührte Landschaften sollen zu Tourismushochburgen umgebaut werden. So wie im oberösterreichischen Stodertal: Das kleine Bergdorf Vorderstoder soll laut Touristik-Plänen an das Skigebiet Hinterstoder angeschlossen werden. Gondeln, Pisten, Parkplätze und Speicherteiche sind geplant. Eine Bürger-Liste will das jetzt verhindern. Auch im benachbarten Hinterstoder sollen bald die Bagger auffahren. Nahe einem der schönsten Plätze Österreichs, dem Schiederweiher, ist ein Luxus-Campingplatz geplant. Widerstand kommt hier vom größten Grundeigentümer des Tals: Carl Herzog von Württemberg. In einem Interview mit „Am Schauplatz“-Reporterin Nora Zoglauer äußert er seinen Unmut gegen das geplante Luxus-Resort.
Für ihre Reportage „Der Umbau der Berge“ – zu sehen am Donnerstag, dem 16. September 2021, um 21.05 Uhr in ORF 2 – war Nora Zoglauer auch in Kärnten unterwegs. Weil an den Seen mittlerweile kaum ein neues Projekt möglich ist, haben die Investoren jetzt die Berge für sich entdeckt. Ein Großprojekt nach dem anderen entsteht. Auf der Hochrindl – einer Hochalm auf 1.600 Metern – soll das Sternenbergresort für gestresste Manager/innen um 100 Millionen Euro realisiert werden. Auch hier gibt es Proteste, vor allem von den lokalen Almbäuerinnen und Almbauern. Am Nassfeld sorgt ein Millionenprojekt für Konflikte. Der zuständige Landesrat wirft den Projektbetreibern „Täuschung“ vor.