Dies & Das: „Viele haben nicht einmal einen Internetanschluss“

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„Viele haben nicht einmal einen Internetanschluss“

Isolation von Menschen mit Behinderung: Welche Ansätze können im Zeitalter der Digitalisierung dagegenwirken?

Am Podium, Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien, Moderatorin Judith Belfkih, stv. Chefredakteurin der „Wiener Zeitung“,Monika Haider vom Club 21 und eine Besucherin des Club 21. © Screenshot Youtube

Einsamkeit betrifft alle Menschen einer Gesellschaft, Menschen mit Behinderungen aber ganz besonders. Wie es ihnen während der Pandemie ergeht, darüber erfährt man allerdings nur wenig. In der WZ-Diskussionsreihe „Einsamkeit“ wurden diese Lebensrealitäten genauer betrachtet.

Video Dauer: 59:50 Minuten

Es diskutierten: DSAin Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien und Initiatorin Plattform gegen Einsamkeit in Österreich; DSAin Monika Haider vom Club 21 (eine Freizeiteinrichtung für Menschen mit und ohne Behinderung), eine Besucherin des Club 21 (Betroffenenperspektive). Moderiert wurde die Veranstaltung von Mag.a Judith Belfkih, stv. Chefredakteurin der „Wiener Zeitung“. 

Eine Diskussionsreihe der „Wiener Zeitung“ und der Social City Wien in Kooperation mit den Wiener Hilfswerk Nachbarschaftszentren, unterstützt von Lukoil und Erste Bank.

Einrichtungen für Behinderte wurden geschlossen, Verunsicherung und Angst waren groß, die Hürden des täglichen Lebens hoch: Tests, Nachweise, Zugangsbeschränkungen und mehr bringen auch heute noch viele Menschen mit Behinderung rasch an ihre Grenzen, schildert Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien, die eklatantesten Probleme – vor allem für diejenigen, die mit der digitalen Welt nicht viel bis gar nichts anfangen können. Wenn man was Gutes in der Pandemie sehen möchte, dann dies, dass diese Schwachstellen aufgezeigt wurden, sagt sie.

„Die Infrastruktur war nicht da. Viele Menschen mit Behinderungen hatten keine Smartphones oder Laptops. Viele haben nicht einmal einen Internetanschluss oder ausreichend Datenvolumen, um an dieser Welt teilzunehmen“, sagte Monika Haider von der Einrichtung Club 21. In der Betreuungswelt musste daher nachgerüstet und die Menschen besonders unterstützt werden. Das eine sind die Angebote, die es geben muss. Das andere aber ist, dass die Menschen diese auch annehmen, sagt sie. Ein niederschwelliges Angebot sei daher elementar. Bauer: „Es wurden wichtige Schritte gesetzt, die auch nach der Pandemie leicht fortzuführen sein sollten“. (cra)