Exxon Mobil: Sie wussten alles und logen

Bei dem Ölmulti wusste man seit den späten 1970er-Jahren, welche katastrophalen Folgen das massive Verbrennen fossiler Kraftstoffe für die Erde hat

Die Vorhersagen eines menschengemachten Klimawandels würden auf „völlig unbelegten Klimamodellen oder auf blanker Spekulation“ basieren: Diese Aussagen von Lee Raymond wirken wie blanker Hohn – was sie de facto auch sind. Um die Jahrtausendwende war der heute 86-Jährige Chef des Ölmultis Exxon Mobil und wies das Thema Klimawandel stets von sich: Man habe nicht genug Wissen, um belastbare Vorhersagen zu treffen und Maßnahmen zu rechtfertigen.

Neu ist, als wie treffsicher sich die hausinternen Studien von Exxon erwiesen haben. Foto: AP/ Matt Brown

Das waren unverfrorene Lügen. In seinem Haus wusste man seit den späten 1970er-Jahren, welche katastrophalen Folgen das massive Verbrennen fossiler Kraftstoffe für die Temperatur auf der Erde hat. Dass man sich bei „Big Oil“, wie die US-Ölmultis genannt werden, beim Thema Klima dumm gestellt hat, ist bekannt. Neu ist, als wie treffsicher sich die hausinternen Studien von Exxon erwiesen haben. Dass es den menschengemachten Klimawandel nicht gebe, wurde darin explizit ausgeschlossen – nach außen aber propagiert.

Das Vorgehen erinnert frappant an die Machenschaften der US-Tabakindustrie, die ebenfalls jahrzehntelang wider besseres Wissen die Schädlichkeit ihrer Produkte leugnete. Ab den 1990ern stand sie aber auf verlorenem Posten; Regulierung und massive Schadenersatzklagen waren die Folge. Das sollte nun auch jenen Ölkonzernen drohen, die mit bewusst irreführenden Aussagen zu klimaschädlichem Verhalten verführt haben. (Alexander Hahn, 13.1.2023)

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  • Forschungsgeschichte des Klimawandelse
  • https://de.m.wikipedia.org/wiki/Skeptical_Science
  • Skeptical Science
  • ZAMG – Informationsportal Klimawandel