Dies & Das: Hörbigers Ansprache: Wechsel im Rollenfach

Die Schauspielerin Christiane Hörbiger hat für die türkise ÖVP ein Video gedreht, in dem sie bitterlich die Abwahl von Sebastian Kurz durch eine Parlamentsmehrheit beklagt.

EINSERKASTL Hans Rauscher 

27. August 2019

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Hörbigers Ansprache: Wechsel im Rollenfach

Also wenn so eine Grande Dame autrichienne, so eine mit dem g’wissen je ne sais quoi, also wenn die die contenance verliert und sich total echauffiert und ganz fâchée beinahe vergisst, dass sie eine Dame ist; also wenn eine aus einer großen alten Schauspielerdynastie, die lange auf die Rolle der mère noble abonniert war, auf einmal zu schimpfen anfängt wie eine hantige Bissgurn bei Nestroy – dann stehen wir vor dem neuesten Kunststück der Inszenierungsfirma Sebastian Kurz und Cie.

Christiane Hörbiger hat natürlich ein Recht auf ihre Kurz-Verehrung.
Foto: APA/HANS PUNZ

Die Schauspielerin Christiane Hörbiger hat für die türkise ÖVP ein Video gedreht, in dem sie bitterlich die Abwahl von Sebastian durch eine Parlamentsmehrheit beklagt (weil er doch so ein talentierter Bub ist) und gleichzeitig die SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner als „vollkommen verblödet“ beschimpft, weil sie diesem Sakrileg zugestimmt hat.

Rendi-Wagner hat klug gekontert und ganz ruhig und beinahe verständnisvoll ein klärendes Gespräch angeboten. Was abgelehnt wurde.

Frau Hörbiger hat natürlich ein Recht auf ihre Kurz-Verehrung. Man kann auch der Meinung sein wie Frau Hörbiger, dass er der Salvator Austriae ist; die meisten in ihrer Familie denken da übrigens anders und blenden etwa die Koalition mit der FPÖ nicht aus. Aber gleichzeitig ist im gehobenen Bürgertum eine merkbare Enttäuschung über Kurz feststellbar, und deshalb wurde das Video wohl gedreht. (Hans Rauscher, 26.8.2019)

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