Dies & Das: Streiflichter vom 26.10.2020…#3

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Einserkastl

Hans Rauscher

26. Oktober 2020

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Patriotische Lyrik

Die Regierung vergaß am Nationalfeiertag „die Menschen, die in unserem Land leben“

Wenn die Regierung auch noch „den Menschen, die in unserem Land leben“, gedankt hätte, dann wäre der Nationalfeiertag auch nicht weniger feierlich gewesen.

„Die Menschen“. Keine patrio tische Regierungslyrik kommt ohne „die Menschen“ aus. Natürlich auch nicht die österreichische Bundesregierung in ihrem Na tionalfeiertagsvideo. „Die Menschen“ hätten das Land zum Erfolg gemacht, nicht das Schnitzel, der Walzer, der Strudel, der Mozart und die Lipizzaner. Man könnte auch noch sagen, es waren auch die Glücksfälle der Geschichte, Entwicklungen von außen, dass man uns letztlich eine ungeteilte Freiheit gab. Aber stimmt schon, es waren auch „die Menschen“, die zur demokratischen Vernunft (zurück)gefunden haben. Die Regierung dankte daher „allen Österreicherinnen und Österreichern“ dafür, dass sie „die Grenzen sichern“, den „Wirtschaftsstandort erhalten“ und noch vieles mehr, z. B. „frische Produkte“ transportieren.

1,5 Millionen Nichtösterreicherinnen und -österreicher

Danke, gern geschehen. Wenn die Regierung nun wirklich allen gedankt hätte, dann wäre der Nationalfeiertag auch nicht weniger feierlich gewesen. Es gibt rund 1,5 Millionen (16,7 Prozent) Nichtösterreicherinnen und -österreicher in diesem Land, gerade auch beim Transport von Frischprodukten und so.

Dank auf dem fast leeren Heldenplatz

Allerdings: der Bundespräsident begrüsste in einer TV-Ansprache, so wie sonst auch: „Liebe Österreicherinnen und Österreicher und alle Menschen, die hier leben“. Und er ging auf die Kernfrage ein: „Das Virus ist weder rot, noch blau, noch türkis oder grün oder pink. Und wir bekommen es nur mit faktenbasiertem handeln in den Griff“. (Hans Rauscher, 26.10.2020)

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