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Dies & Das: Rekord an FSME-Erkrankungen in Coronakrise

anfang: Untersuchung 10.03.2021 Rekord an FSME-Erkrankungen in Coronakrise Teil1) Zecken sind wegen der Übertragung der FSME-Erkrankungen gefürchtet. © APAweb / dpa / Patrick Pleul Weil zumindest Spaziergänge im Freien und in Wäldern erlaubt waren, haben Menschen in Österreich und Deutschland diese Möglichkeit während der Corona-Epidemie verstärkt genützt. Diese vermehrten Aufenthalte im Freien nahe dem eigenen Wohnort haben vermehrt zur Erkrankung mit der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) beigetragen. Betroffen seien Personen, die nicht ausreichend geimpft sind und sich vermehrt in heimischen Regionen aufgehalten haben, sagte Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für FSME am Mittwoch in Stuttgart. Ähnliches dürfte für Österreich gelten. Die süddeutsche Modellregion gilt seit längerem als guter Indikator für Österreich und das liegt wiederum an einem eindeutigen, überregionalen Trend der Zeckenzahlen. „Zeckenjahre sind in ganz Mitteleuropa synchronisiert. Wenn in Süddeutschland ein Zeckenjahr ist, dann gilt das auch für Österreich“, erklärte Franz Rubel vom Wiener Institut für Öffentliches Veterinärwesen. „Ich erwarte das zweithöchste FSME-Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2001“, sagte Rubel. Extrem hohe Fallzahlen im Vorjahr Das Prognosemodell wurde mit Zeckenbeobachtungen aus Süddeutschland der Periode 2009 bis 2020 entwickelt. Auch biologische Parameter wie etwa die Zahl der Bucheckern und Eicheln, die Durchschnittstemperatur und die aktuelle Wintertemperatur spielen eine Rolle. „Speziell nach den als „Mastjahre“ bezeichneten Jahren mit mehr Bucheckern gibt es auch mehr Wild- und Nagetiere“, erklärte Rubel. Diese seien wiederum Wirte für Blutmahlzeiten der Zecken. Zwei Jahre nach einem Mastjahr steigt dann die Zahl der Zecken an. 2019 sei kein Mastjahr gewesen, daher würden 2021 auch nur leicht überdurchschnittliche Zeckenzahlen erwartet. Wie Dobler sagte, entwickelte sich die FSME-Verbreitung im vergangenen Jahr regional in Europa unterschiedlich. In Österreich, der Schweiz und Tschechien habe es extrem hohe Fallzahlen und teils Rekorde gegeben, während in Skandinavien oder im Baltikum die Zahlen stabil geblieben oder gesunken seien. (apa/afp/dpa) Borreliose Teil 2) Borreliose und FSME sind beides Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden. Während jedoch gegen FSME eine Impfung möglich ist, besteht ein solcher Schutz bei Borreliose nicht. Eine FSME Impfung macht vor allem für Personen Sinn, die in einem Zecken- Risikogebiet wohnen. Die Impfung ist die einzige Möglichkeit, der Erkrankung vorzubeugen. In der Natur kommt es oft zu nicht realisierten Kontakten mit Zecken, deren Larven oder Nymphenformen, oder mit stechenden /saugenden Insekten. Häufig werden dabei Borrelien übertragen. Zecken, Insekten und Mücken sind jedoch auch für die Übertragung einer großen Anzahl von weiteren zoonotischen Erregern verantwortlich, wie zum Beispiel FSME, Borna-Viren, Anaplasmen, Ehrlichien, Rickettsien, Bartonellen, Chlamydien, Babesien und andere Erreger. Der Hauptüberträger der Borrelien sind Zecken. Nach Literatur-Angaben ist z.B. in Brandenburg fast jede zweite Zecke mit Borrelien infiziert. Das charakteristische Symptom nach einem Zeckenstich und Übertragung der Borrelien ist die Wanderröte. Sie entwickelt sich bei jedem zweiten Infizierten. Die Rötung breitet sich im Laufe der Zeit kreisförmig aus, während die Mitte langsam verblasst. Dieses Symptom kann einige Tage bis hin zu wenigen Wochen nach dem Zeckenstich auftreten. Bei einigen Patienten fehlt die Wanderröte auch komplett. Tritt die Wanderröte nicht auf, ist Borreliose oftmals sehr schwer zu diagnostizieren. Denn die Krankheit macht sich dann meist nur durch unspezifische Symptome wie Gliederschmerzen oder Fieber bemerkbar. Die Bakterien können durch verschiedene Zeckenarten übertragen werden. Der häufigste Überträger in Europa ist der gemeine Holzbock. Im Schnitt trägt jede zweite Zecke Borrelien in sich. Die Bakterien leben im Darm der Zecke, deswegen dauert es bei einem Zeckenstich einige Stunden, bis die Bakterien in die Haut bzw. ins Blut des Menschen gelangen. Deshalb ist ein schnelles Entfernen der Zecke besonders wichtig – häufig kann dadurch nämlich eine Infektion verhindert werden. Die Symptome sind der eines , wie die bei einem grippalen Infekts, sehr ähnlich. : Sie äußern sich oft durch Fieber, Abgeschlagenheit und allgemeines schweres Krankheitsgefühl Unwohlsein. Verbreitungsgebiete FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) in Österreich Weitere Informationen https://www.zecken.at/ Ich selbst hatte vor Jahren FSME und war lange Zeit erkrankt; meine Frau erlitt mehrere Infektionen durch Borrelien, wobei die Borrelien-Infektionen und die Co-Infektionen sie heute noch immer belasten. Österreich gehört zu den am stärksten von der FSME betroffenen Gebieten Europas. In allen Bundesländern kommen mit FSME-Viren belastete Zecken vor und es werden jährlich Krankheitsfälle aus allen Bundesländern gemeldet. Somit gilt ganz Österreich als sog. „Endemiegebiet“, d.h. prinzipiell besteht fast überall ein potentielles Infektionsrisiko. Ein Risiko besteht unter Umständen auch in bisher FSME freien Gebieten, da FSME Verbreitungsgebiete sich stetig verändern. Während Kärnten und die Steiermark die höchsten Inzidenzen aufwiesen, haben mittlerweile Oberösterreich und Tirol jährlich eine der höchsten FSME-Fallzahlen. Vorarlberg, das über viele Jahre sehr wenige FSME-Fälle verzeichnete, meldet mittlerweile mehrere Erkrankungsfälle jährlich.

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