Dies & Das: Gehörte Literatur-Stefan Zweig: Angst

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Hörspiel nach Stefan Zweig           9.August 2020

Übersicht

Stefan Zweig: Angst

Irene betrügt ihren Ehemann – und ihre Angst erwischt zu werden, ist ebenso groß wie der Reiz der Affäre. Das Hörspiel nach Stefan Zweigs Novelle erzählt von den Facetten der Scham und dem Gefühl der Schuld.

Die gedankenlose Müdigkeit ihrer Ehe lässt Irene ein Verhältnis mit einem jüngeren Pianisten eingehen – eher aus Langeweile. Als plötzlich eine fremde Frau auftaucht und die Affäre zu verraten droht, gerät Irenes Leben aus den Fugen. Eine entsetzliche Angst befällt sie. Sie fühlt sich mehr und mehr bedrängt. Ist Irene schuldig oder unschuldig? Wie groß ist die Angst, vor der Entdeckung der eigenen Persönlichkeit und davor, zu leben, wie man es will?
Stefan Zweigs Novelle „Angst“ wurde für dieses Hörspiel neu bearbeitet. Sie entstand 1910 – in einer Zeit, in der die Gesellschaft sich veränderte. Besonderes Interesse zeigte Zweig in dieser Zeit der Darstellung des psychologischen Hintergrundes seiner Personen, nicht zuletzt durch Einflüsse von Sigmund Freud und Arthur Schnitzler.

Hörspiel

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Ursendung
Angst
Nach der gleichnamigen Novelle

Von Stefan Zweig
Bearbeitung: Ronja Helene Grabow und Teresa Fritzi Hoerl
Regie: Teresa Fritzi Hoerl
Mit: Sina Martens, Gisa Flake, Franz Hartwig, Ole Lagerpusch, Rainer Reiners
Komposition: HVOB
Ton und Technik: Jonas Lechenmeyer, Kai Unger
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020
Länge: 60’05

Angst in Zeiten der Selbstbestimmung

Wie aktuell ist Stefan Zweigs Angstnovelle?Angst in Zeiten der Selbstbestimmung
Von Sarah Murrenhoff
Ein Gespräch mit Ronja Helene Grabow, Teresa Fritzi Hoerl und Sina Martens
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020
Länge: 24’15

Beginn von Stefan Zweigs Novelle „Angst“:
Als Frau Irene die Treppe von der Wohnung ihres Geliebten hinabstieg, packte sie mit einem Male wieder jene sinnlose Angst. Ein schwarzer Kreisel surrte plötzlich vor ihren Augen, die Knie froren zu entsetzlicher Starre, und hastig mußte sie sich am Geländer festhalten, um nicht jählings nach vorne zu fallen. Es war nicht das erste Mal, daß sie den gefahrvollen Besuch wagte, dieser jähe Schauer ihr keineswegs fremd, immer unterlag sie trotz aller innerlichen Gegenwehr bei jeder Heimkehr solchen grundlosen Anfällen unsinniger und lächerlicher Angst.
So klang sie, die Angst einer Ehebrecherin, 1910 im Wien von Stefan Zweig. Einem Wien zur Zeit der Jahrhundertwende – Kaiserstadt, Metropole, Magnet für Intellektuelle. Nach außen mondän, doch gleichzeitig bekam der Blick ins Innerste eine immer zentralere Rolle. Die Psychoanalyse war allgegenwärtig, auch in der Literatur der Wiener Moderne. So richtete auch Stefan Zweig – als er 1910 die Angstnovelle schrieb – den Blick ins Innenleben seiner Figur Irene, einer wohlsituierten Frau des Wiener Großbürgertums, die ihre Ehe, ihre Kinder und ihren Status aufs Spiel setzt, indem sie eine Affäre mit einem Pianisten eingeht.

Stefan Zweig (1881–1942), österreichischer Schriftsteller. Als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Wien geboren. Er schrieb zahlreiche Gedichte, Erzählungen, Novellen und Dramen. Außerdem übersetzte er Werke bedeutender Schriftsteller wie Baudelaire oder Romain Rolland. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete Zweig im Kriegsarchiv. Von der Bücherverbrennung 1933 waren auch die Werke Stefan Zweigs betroffen. Im Jahr darauf emigrierte Zweig nach England und dann nach Brasilien. Im Februar 1942 nahm er sich zusammen mit seiner Frau Lotte in Petropolis, Brasilien, das Leben. Werke u.a. „Ungeduld des Herzens“ (1939), Schachnovelle (1942), „Die Welt von Gestern“ (1942).

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