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Thema Wasser & Ökosysteme…#2

anfang: 13.04.2021 KLIMAWANDEL Fichten mögen’s feucht Fichten reagieren empfindlicher auf Trockenperioden als angenommen. Forschende untersuchten zehn mehr als 100 Jahre alte Nadelbäume. Bäume leiden unter extremen Trockenperioden. Wie solche Ereignisse die Fichte verdursten lassen, haben Forschende in einer im Fachmagazin „PNAS“ erschienenen Studie entschlüsselt. Demnach ist der Kollaps des hydraulischen Systems für den Baumtod verantwortlich ist. Bäume verfügen über ein einzigartiges Wasserversorgungssystem: Ihre Wurzeln nehmen Wasser aus dem Boden auf, das über den Stamm in die einzelnen Blätter bis in die Baumkrone transportiert werden muss. Was geschieht nun aber, wenn Trockenheit die Prozesse dieser natürlichen Fabrik durcheinanderbringt? Das nahmen Basler Forschende mit Kollegen der Universität Würzburg in einem Feldexperiment während des Hitzesommers 2018 unter die Lupe. Schwankungen des Wasserhaushalts in Krone messen Sie untersuchten in der Baselbieter Gemeinde Hölstein zehn über hundert Jahre alte, etwa 30 Meter hohe Fichten, um die saisonalen Schwankungen des Wasserhaushalts in deren Kronen zu messen, wie die Universität Basel am Dienstag mitteilte. „Erstmals konnten wir direkt in der Natur beobachten, was die Trockenheit für große und alte Bäume bedeutet“, sagte der Forstwissenschafter und Mitautor der Studie, Matthias Arend. Bäume können Dürren überleben und sich erholen, wenn es wieder regnet. Aber die Ergebnisse des Forschungsteams zeigten, dass das hydraulische System der Bäume unter Trockenheit viel früher kollabiert als bisher angenommen. Denn die Dehydrierung ist kein linearer Prozess, sondern ein sprunghafter. Sie schreite Schlag auf Schlag fort, so Arend: „Innert weniger Tage bricht der Wassertransport völlig zusammen.“ Die Folge: Die Bäume können sich nicht mehr erholen und sterben ab. Flaches Wurzelsystem anfällig für Kollaps Die Forschenden schließen aus ihrer Studie, dass insbesondere Fichten empfindlicher auf Trockenheit reagieren, als man bisher vermutet hat. Gerade das hydraulische System der Bäume mit flachem Wurzelsystem seien anfällig für einen Kollaps, sagte Arend. Klimaprognosen deuten darauf hin, dass sich Dürre- und Hitzeereignisse in Zukunft häufen werden. Man müsse deshalb auch darüber nachdenken, welche Baumarten besser mit Dürre klarkämen als die Fichte, schloss der Forstwissenschaftler Arend. Eine frühere Studie von Forschenden der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zeigte bereits, dass der Trockensommer 2018 auch den Schweizer Buchen besonders zugesetzt hatte. Die Ergebnisse legten nahe, dass diese Baumart im Zuge der Klimaerwärmung an trockeneren Standorten allmählich durch trockenheitsresistentere Arten abgelöst werden. (apa)

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